Bodenständig in Mainz
April 2023
Diesmal sollte es kein Baumhaus im eigentlichen Sinne werden, sondern ein Gartenhaus, dass auf einer bereits bestehenden Plattform gebaut werden sollte.
Damit die junge Familie trotzdem in den Genuss für das gewisse Baumhaus-Feeling kommt, haben wir das Haus zweistöckig geplant. Es sollte mit großzügigen Fensterflächen ausgestattet werden.
Das besondere an dieser Konstruktion ist, dass die langen Seiten sich in einem Winkel von 1,5 Grad noch oben hin verjüngen. Das ist zwar subtil, aber doch spürbar. Es hat den Bau natürlich gleich viel komplizierter gemacht, das Ergebnis ist jedoch ein besonderes Unikat und kein Haus von der Stange.
Links von der Plattform steht eine Eibe und eine Kiefer, rechts eine Douglasie. Der Blick hinter dem Baumhaus wandert über ein großes Brombeerfeld. Ein Fuchs wohnte bereits im Gehölz unter der Plattform. Wir hoffen, er hat uns unser Gelärme mittlerweile verziehen.
Vorbegutachtung der Gegebenheiten vor Ort
10. April
Die Baufamilie wünschte sich ein Gartenhaus auf ihre bereits bestehende Plattform. Dafür muss die Konstruktion auf Stabilität und Tragfähigkeit überprüft werden.
Diese Pfosten werden später ersetzt.
Anlieferung des Materials
15. August
Nachdem die Pläne erstellt, die Kosten kalkuliert und abgestimmt sind, geht es nun endlich los mit der Materialanlieferung. Wir sitzen in den Startlöchern!
Und los gehts!
21. August
Zuerst wird die Plattform abgedeckt und dann die Pfostenkonstruktion montiert. Das Haus hat eine Grundfläche von 2,50 x 2,50m und eine Höhe von 4,50m. Aufregend, die 1,5-Grad Verjüngung nach oben einzustellen!
Ein Ständerwerk, gemacht für zwei menschliche Ewigkeiten.
Montage der Treppe
11. September
Wie beim Haus im Harz gibt es hier eine Treppe, die mit der Grundkonstruktion verbunden ist. Das spart Platz und ist spannend, wenn man in den ersten Stock gelangen möchte.
OSB-Verschalung
Die außen liegende OSB-Verschalung versteift die Grundkonstruktion zusätzlich und sorgt für eine grundlegende Dichtigkeit. Dann kann man es sich hier auch im Winter noch gemütlich machen.
Und rein in die Windjacke
Die Windbremse bremst nicht nur Wind, sondern auch Feuchtigkeit von außen. Nach dieser Arbeit ist man für eine Weile Tackerspezialist 😉
Auf dem Dach unserer Welt
Das Dach wird mit LKW-Plane bespannt, die mit dem Traufblech vernietet wird.
Ja, hier oben bei den Dacharbeiten lässt es sich aushalten. In der luftigen Höhe säuselt einem zwischen den Bäumen der Wind um die Ohren und die Meisen und Eichhörnchen beobachten einen bei der Arbeit.
Fenster
20. September
Nun geht es an den Bau der Fenster. Mit neun, zum Teil mannshohen Fenstern, einer der aufwändigsten Arbeiten bei diesem Projekt. Die Laibung und der Fensterrahmen bilden jeweils eine Einheit. Die Fensterflächen bestehen aus Macrolon, das eine gute Lebensdauer hat und mit der Stichsäge bearbeitbar ist. Die Tür und das klappbare Fenster hat uns Jonas, ein befreundeter Schreiner, angefertigt.
Jonas, der aus dem Wal entkam, hat die Tür und das Fenster gebaut.
Strom
29. September
Die Kabel für Schalter, Steckdosen und Lichter werden von uns vorverlegt, damit der Elektriker später nichts mehr öffnen muss und nur noch die Verbindungen herstellen muss.
Außenverschalung
2. Oktober
Die Außenverschalung ist eine sogenannte Keilstülpverschalung und besteht aus Douglasie, die unseren Wetterverhältnissen gut standhält.
Dämmung und Innenausbau
10. Oktober
Der Innenausbau läutet die letzten Arbeiten am Haus ein. Hier läuft parallel zur Kiefernbretterverschalung die Dämmung mit Hanfwolle, damit das Klima auch im Winter angenehm bleibt. Wir verwenden grundsätzlich Hanfwolle, weil es aus unserer Sicht der gesündeste Baustoff hierfür ist.
In diesem Schritt werden auch die Bodenluken eingebaut und die Trittstufen mit einem Anti-Rutschbelag beklebt.